Mabon – Das Jahreskreisfest der Herbst-Tagundnachtgleiche

Mabon ist eines der acht Feste im keltischen Jahreskreis und wird im Jahr 2024 am 22. September gefeiert. Es ist ein Sonnenfest der Balance zwischen Hell und Dunkel, Licht und Schatten. Zu dieser Zeit geht die Sonne gegen 6 Uhr auf und gegen 18 Uhr unter. Tag und Nacht sind in etwa gleich lang. Der Sonnenbogen verkleinert sich und die Sonne steht nicht mehr so hoch am Himmel. Mabon markiert einen Wendepunkt, an dem wir uns wieder mehr nach drinnen zurückziehen. Die meisten Blätter an den Bäumen sind zwar noch grün, doch es blühen bereits viele schöne Herbstblumen wie die fette Henne, Chrysanthemen, Astern und Erika. Gleichzeitig sind die ersten Morgennebel zu sehen, und oft kann man Tautropfen auf Spinnennetzen in der ersten Morgensonne glitzern sehen. Herbststürme und Regenfälle nehmen zu. Dieses Jahr war der Temperatursturz Anfang September besonders krass: Die Temperaturen fielen von einem Tag auf den anderen um fast 20 Grad. Für uns in der Rheinebene ist das eher ungewöhnlich.

Mabon lädt dazu ein, dankbar auf die Ernte des Jahres zurückzublicken – sowohl auf die physische Ernte von Mutter Natur als auch auf die spirituellen Früchte unseres Lebens. Es ist eine Zeit, innezuhalten.

Der Ursprung und die Mythologie

Wie bei vielen überlieferten Traditionen ist nicht immer ganz klar, wo der Ursprung liegt. Möglicherweise bezieht sich der Name auf die keltische Gottheit „Mabon ap Modron“. In der zugehörigen Legende wurde er als Säugling entführt, aber durch Gwrhyr, der mit Tieren sprechen konnte, gerettet. Ein Lachs gab ihm den entscheidenden Hinweis. Diese Geschichte symbolisiert den Wandel vom Licht in die Dunkelheit – und zurück ins Licht. Der Name könnte sich aber auch auf die Gottheit „Maponos“ beziehen, den Gott des Lichts, der Jugend und der Fruchtbarkeit. Diese Deutung wäre ein Hinweis darauf, dass die Muttergöttin bereits wieder mit dem Lichtgott schwanger ist. Mach dir gerne selbst ein Bild davon. Ich finde Mythen und Märchen immer sehr spannend, und sie enthalten sicher immer ein Fünkchen Wahrheit.

Die Bedeutung von Mabon

In vielen Traditionen wird Mabon als Erntedankfest gefeiert. Der Erntezyklus begann bereits mit dem letzten Jahreskreisfest, Lughnasadh. Schau dich in der Natur um: Die Bäume beginnen bereits, ihre Blätter abzuwerfen. Ich finde es schön, der Natur für ihre Fülle zu danken – und auch den Landwirten, die dafür sorgen, dass wir Lebensmittel auf dem Teller haben. Gleichzeitig ist es eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken, was das Jahr mir persönlich gebracht hat und was ich loslassen möchte, weil es mir nicht weiterhilft auf meinem Weg.

Schöne Rituale, Bräuche und Anregungen für dein Mabonfest

  1. Erntedankfest: Vielleicht hast du Lust, einen Erntedanktisch zu gestalten. Du könntest ihn mit allerlei herbstlichen Früchten wie Äpfeln, Nüssen, Kürbissen und Laub schmücken. Wenn du magst, sprich ein paar liebevolle Dankesworte, ein Gebet oder mache eine schöne Herbstmeditation dazu. Oder du feierst mit deiner Familie und Freunden ein Erntedankfest. Jeder kann etwas Passendes zum Festessen mitbringen. Dies symbolisiert die Fülle der Natur und kann dann gemeinsam mit Wertschätzung genossen werden.
  2. Naturverbundenheit: Mach einen Herbstspaziergang im Wald und genieße die kühler werdende Luft, die goldenen Sonnenstrahlen und die bunten Blätter der Bäume und Sträucher. Dabei kannst du Naturmaterialien für deinen Altar, zur Dekoration deiner Wohnung oder zum Basteln sammeln – Kastanien, Tannenzapfen und getrocknete Blumen und Blätter eignen sich wunderbar.
  3. Reflektieren und Loslassen: Jedes Jahreskreisfest ist eine gute Gelegenheit, innezuhalten und zu reflektieren. Dankbarkeit spielt für mich dabei eine zentrale Rolle, ebenso wie die Frage, was mich weiterhin begleiten darf und was nicht. Bei Mabon geht es um Gleichgewicht. Wir tragen viele Aspekte in uns, und alles darf sein – doch es sollte im Gleichgewicht bleiben. Stelle dir Fragen wie: „Was konnte ich bisher in diesem Jahr ernten?“, „Wofür bin ich dankbar?“ und „Was möchte ich loslassen?“

Fazit

Feiere das Fest so, wie es dir am meisten Freude bereitet. Verbinde dich mit den Rhythmen der Natur und der Schönheit des Herbstes. Zelebriere Dankbarkeit und Balance, und wende dich nach innen. Ob du ein Fest mit Familie und Freunden feierst, spazieren gehst oder meditierst – wähle, was zu dir passt. Das Einzige Beständige im Leben ist der Wandel. Wir dürfen alte Rituale wieder aufgreifen und sie für unsere heutige Zeit passend gestalten.

Schreib mir gerne in die Kommentare, wie du das Fest feierst.