Lughnasadh – Lass uns das Jahreskreisfest der Ernte und der Kräuterweihe feiern

Die keltischen Jahreskreisfeste zu feiern, ist für mich ein Teil meiner Seelenzeit. Sie teilen mein Jahr in verschiedene Abschnitte und geben mir Kontinuität und ein Stück Sicherheit. Auch wenn das Wetter heutzutage große Kapriolen schlägt, die Natur verläuft trotzdem in ihren üblichen Zyklen. Ich liebe es, diese Feste mit Ritualen zu begehen. Lughnasadh ist dir vielleicht auch unter dem Namen Lammas oder dem Schnitterinnenfest bekannt. Es markiert den Höhepunkt des Sommers und den Beginn der Erntezeit. Oftmals ist es zu dieser Zeit sehr trocken und heiß, wobei es in diesem Jahr 2024 auch sehr viel Regen und Überschwemmungen gibt. Kalendarisch wird es um den 1. oder 2. August herum gefeiert. Es ist ein Fest des abnehmenden Mondes. Ich denke, früher wurden die Feste eher bei Vollmond gefeiert, da man ja gemeinsam feiern wollte und es da einfach mehr natürliches Licht gab um zu den Festen anzureisen. Die Anzahl der hellen Stunden ist zu dieser Zeit mittlerweile wieder auf unter 16 Stunden zurückgegangen.

Bedeutung und Ursprung von Lughnasadh

Lughnasadh ist vermutlich nach dem keltischen Gott Lugh benannt, dem Gott der Sonne, des Lichtes und der Ernte. Das Fest ist das erste der drei Erntefeste. Zu dieser Zeit wird das Getreide abgeschnitten, daher auch das Schnitterinnenfest, bevor es durch zu viel Dürre oder Unwetter mit Hagel oder Blitzeinschlägen Schaden nehmen kann. Ich finde, es ist eine wunderbare Zeit, um auch mal die Arbeit unserer Landwirte zu würdigen.

Für die Menschen früher spielte die Ernte eine zentrale Rolle im Leben. Es ist nicht wie heute, wo wir im Supermarkt zu jeder Zeit fast alles kaufen können. Die erfolgreiche Ernte von Getreide, Früchten und Gemüse war für das Überleben der Gemeinschaft während der kalten Wintermonate immens wichtig. Lughnasadh war daher nicht nur ein Fest der Dankbarkeit für die erste Ernte, sondern auch ein Moment der Hoffnung und des Vertrauens in die Großzügigkeit und Fülle der Natur.

Traditionelle und spirituelle Rituale und Bräuche

Wie alle Feste ist auch Lughnasadh von zahlreichen Bräuchen und Ritualen geprägt, die sich je nach Region und Stammeskultur unterscheiden.

  • Brot backen und Opfergaben
    Das Wort Lammas kommt wohl von loaf-mass und bedeutet Brotlaib-Fest. Brot aus der ersten Ernte zu backen, war ein wichtiger Brauch der Kelten. Es wurde dann gesegnet und untereinander geteilt. Ein Teil der Ernte und des Brotes wurde oft den Göttern geopfert, um sich ihrer Gunst und den weiteren Erfolg der Ernte zu sichern.
  • Feste feiern
    Die Menschen trafen sich, um zu feiern, zu tanzen, zu singen und ihre Ernteprodukte zu tauschen oder zu verkaufen. Es war auch eine gute Möglichkeit, einen Partner zu finden.
  • Sportliche Wettkämpfe und rituelle Aufführungen
    In vielen keltischen Gemeinschaften wurden Wettkämpfe und Spiele veranstaltet. Das konnten künstlerische Darbietungen sein oder sportliche Herausforderungen, die an den Mut des Gottes Lugh erinnerten.

Rituale für unsere Zeit

Ich finde es schön, die Jahreszeiten bewusst zu erleben und mit Ritualen die Natur zu ehren. Hier habe ich ein paar Inspirationen, wie du Lughnasadh feiern kannst:

  • Erntedankfest
    Backe doch selbst mal ein frisches Brot und feiere mit deiner Familie und deinen Freunden ein erstes Erntedankfest. Schön, wenn jeder noch etwas Selbstgemachtes aus frischen, saisonalen Zutaten mitbringt und ihr es miteinander teilt.
  • Meditation und Dankbarkeit
    Geh doch mal mit diesen Fragen in eine Meditation und reflektiere:

    • Was kann ich alles in meinem Leben wertschätzen?
    • Wovon darf ich mich trennen und einen klaren „Schnitt“ machen?
    • Und was mag ich weiter in mein Leben mitnehmen?
  • Spaziergänge
    Mache Spaziergänge im Wald und beobachte die Natur. Nimmst du hier auch deine wahre Natur besser wahr? Du kannst auch Wildkräuter, Beeren oder Blumen sammeln.
  • Kreativität
    Meine gesammelten Blumen binde ich dann gerne zu einem Kräuterbuschen. Hier habe ich eine schöne Seite zum Kräuterbuschen binden gefunden: Kräuterbuschen selber binden. Oder du bastelst aus Maisblättern kleine Strohpüppchen, die den Sonnengott repräsentieren.

Fazit

Für mich ist Lughnasadh ein Fest der Dankbarkeit für die Fülle der Natur und der Wertschätzung für alles, was mein Leben bereichert. Alle Jahreskreisfeste sind für mich eine Möglichkeit, mich mit den Zyklen der Natur zu verbinden. Ich erlaube mir dabei, alte Bräuche wieder aufleben zu lassen, aber auch neue Wege zu finden, das Fest zu feiern. Die einzige Konstante meines Lebens ist die Veränderung.

Ich freue mich, von dir zu hören, wie du vielleicht Lughnasadh feierst.

Namaste – von Herz zu Herz

So begannen meine Jahreskreisfeste

https://yoga-seelenzeit.de/jahreskreis-2022/