Schon viele Jahre feiere ich die Jahreskreisfeste für mich alleine. Seit diesem Jahr bin ich in der Ausbildung zur Ritualleiterin für Jahreskreisfeste. Leider lässt es das Coronavirus nicht zu sie gemeinsam mit anderen Menschen zu feiern. Am liebsten würde ich das draußen in der Natur machen. Es ist wirklich schade.
Aber so bin ich dieses Jahr richtig kreativ geworden und zu jedem Jahreskreisfest kreiere ich eine Yogastunde. Das macht richtig Spaß. Ich versuche in der Stunde die Qualitäten der Natur während der Zeit des Festes aufzugreifen.
Das erste Jahreskreisfest in diesem Jahr war Imbolc bzw. Brigid. Es ist das Fest des Neubeginns. Die Natur erwacht so langsam aus dem Winterschlaf. Wenn du Lust hast immer ein bis zwei Mal im Monat etwas von mir zu erfahren, dann trag dich gerne in meinen Newsletter ein. Als zusätzliches Dankeschön bekommst du von mir die Möglichkeit das Yogavideo des 1. Jahreskreisfestes in diesem Jahr namens Brigid zu streamen.
Für mich beginnt der Jahreskreis aber erst so richtig mit BELTANE.
Und ich feiere es nicht unbedingt am 1. Mai, sondern orientiere mich auch am Mond und an der Natur. Denn das Fest gehört zu den 4 Mondfesten und war ursprünglich wohl ein Fest des Vollmonds im Mai. Und ich schaue auch wann es für mich stimmig ist.
Es ist ein Freudenfest, voller Fülle, voller Sinnlichkeit, voller Lebensfreude, voller Fruchtbarkeit. Heute ist die Sonne schon um 6.03 Uhr aufgegangen und geht erst um 20.44 Uhr unter. Das sind ja mittlerweile fast 15 Stunden Sonne. Allerdings lässt der April noch grüßen und das Wetter war heut noch recht durchwachsen mit auch einigen Regentropfen.
Auf unserem Gassi Gang mit unseren 2 Hunden haben wir die Natur schon in einer wunderschönen Farbenpracht erlebt. Seit der Frühlingstagundnachtgleiche hat sie sich wirklich explosionsartig entfaltet. Der Flieder blüht hier in der Rheinebene schon wunderschön lila und es gibt einige prächtige gelb blühende Rapsfelder. Grüntöne gibt es in allen Schattierungen. Die Bäume und Büsche leuchten in hellem frischem Maigrün oder satten dunklem Laubgrün. Meine Maiglöckchen im Garten brauchen allerdings noch etwas bis sie ihre Glöckchenblüten zeigen. Dafür stehen viele bunte Tulpen beisammen. Alles wächst, blüht und gedeiht. Wildtiere pflanzen sich in dieser Zeit fort und Vögel brüten ihre Eier aus.
Alle Sinne werden jetzt angesprochen. Die warmen Sonnenstrahlen, der sanfte Wind oder der Regen auf unserer Haut. Das fröhliche Vogelgezwitscher und das erste Summen der Bienen. Der eine oder andere Blütenduft liegt in der Luft. Vor allem der Flieder duftet schon schwer und sinnlich, wenn wir unsere Nase in die Blütenpracht stecken. Die Buntheit der Natur entspannt unsere Augen, die ja mittlerweile sehr viel auf die digitalen Medien schauen. Viele Blüten und Kräuter können wir jetzt sammeln um Brote, Suppen oder viele Gerichte damit zu verfeinern.
Ein schöner Brauch für dieses Fest ist der Maibaum und der Tanz in den Mai. Bäume sind in erster Linie auch ein Symbol für Lebenskraft, Wachstum, Standhaftigkeit und auch Fruchtbarkeit. Es gibt ganz unterschiedlich Maibäume. Oftmals ist es ein Fichten- oder Birkenstamm, der je nach Tradition geschmückt wird. Manchmal mit Schnitzereien, mit den Dorf- und Zunftwappen verziert und einem schönen Kranz, der mit bunten Bändern versehen wird.
Wobei der Stamm für das männliches Symbol steht und der Kranz das Weibliche symbolisiert und somit für die wunderschöne Verbundenheit zwischen Mann und Frau steht. Genauso wie der Baum überhaupt auch mit seinen Wurzel Mutter Erde und mit seinen weit ausholenden Ästen Vater Himmel vereinigt. Aber es gibt ja auch den schamanischen Weltenbaum, der die unterschiedlichen Welten miteinander verbindet.
Früher wurde wahrscheinlich auch eher kein Baum ins Dorf geholt, sondern vermutlich sind die Menschen in den Wald gegangen und haben dort einen Baum geschmückt. Meist mit bunten Bändern. Und dann wurde dort ausgelassen das Leben und die wieder wärmere Jahreszeit gefeiert. Und ausgehend von den Bändern hat man dann miteinander „angebändelt“ und manche Paare liebten sich wohl in der freien Natur um die Fruchtbarkeit der Erde zu ehren. Und auch heute werden im Wonnemonat Mai viele Ehen geschlossen.
Ich könnte noch so viel erzählen. Aber so einen kleinen Überblick habt ihr jetzt schon mal.