Ich habe keine Zeit…
…oder wie schaffe ich mir wieder mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens?

Wir leben in einer Zeit, die von ständiger Erreichbarkeit und rasantem Wandel geprägt ist. Gefühlt haben wir 1000 „To-do“-Listen abzuarbeiten und stehen permanent unter Druck. Doch ist das wirklich so? Haben wir weniger Zeit als früher, oder warum stehen wir gefühlt immer unter Zeitdruck? Vor allem: Finden wir denn noch Zeit, um zu entspannen, zu träumen, für Hobbys und unsere Familie und Freunde? Oder leiden genau diese Dinge darunter, die uns eigentlich Lebensqualität und Wohlbefinden bringen? Im letzten Artikel habe ich über Seelenzeit geschrieben, jetzt lass uns schauen, ob wir sie wieder einbauen können.

Die Illusion der Zeitknappheit
Was trägt zu dieser Illusion bei? Der Tag hat immer noch 24 Stunden, und trotzdem spiegelt uns unsere Wahrnehmung etwas ganz anderes wider.

  1. Die ständige Erreichbarkeit durch neue Technologien
    • Internet und Smartphones fluten uns mit Informationen. Soziale Medien aktualisieren ihre Feeds in Sekunden, Push-Nachrichten ziehen immer wieder unsere Aufmerksamkeit auf sich, und wir sind auf unterschiedlichen Wegen ständig erreichbar. Wie soll man da noch abschalten?
  2. Leistungsdruck und hohe eigene Erwartungen
    • „Schneller, höher, weiter“ ist der Slogan unserer Zeit. Um allen gerecht zu werden und alle privaten und beruflichen Erwartungen zu erfüllen, bräuchten wir vermutlich wirklich einen 48-Stunden-Tag, was uns oft das Gefühl gibt, nicht genug Zeit zu haben.
  3. Multitasking ist salonfähig
    • Nur eine Aufgabe zu erledigen, scheint ja schon gar nichts mehr wert zu sein. Also springen wir lieber von einer Aktivität zur nächsten. Dadurch stellt sich oftmals ein Gefühl von Überforderung und Zeitmangel ein.

Früher war unser Tagesablauf eher von natürlichen Rhythmen und festen Strukturen geprägt. Mit der Industrialisierung und später der Digitalisierung haben sich diese Strukturen immer mehr aufgelöst, und unsere Zeitplanung musste flexibler werden, ist dadurch aber auch chaotischer geworden.

Wie wirkt sich das auf unsere Gesundheit aus?
Zeitdruck kann zu Erschöpfung und Burnout führen. Darunter leidet oftmals unser Schlaf, wenn wir ihn nicht sogar opfern, um den vielen Anforderungen gerecht zu werden. Unsere Leistungsfähigkeit wird eher schlechter als besser, und von Lebensfreude kann man nur noch träumen. Auch die körperliche Gesundheit leidet sehr darunter, und es entstehen stressbedingte Krankheiten wie zum Beispiel Bluthochdruck.

  1. Prioritäten setzen
    Einer der wichtigsten Schritte ist das Setzen von Prioritäten. Mache dir bewusst, was dir wirklich wichtig ist und was weniger Bedeutung hat. Wofür solltest du regelmäßig Zeit einplanen, und was solltest du von deiner Liste streichen?
  2. Techniken für das Zeitmanagement
    Im Internet findest du einige Zeitmanagement-Techniken wie zum Beispiel die Pomodoro-Technik oder die Eisenhower-Matrix. Vielleicht passt eine dieser Techniken gut zu dir. To-do-Listen sind auch super, solange sie nicht überhandnehmen oder ein Din A4-Blatt schon nicht mehr ausreicht für die ganzen To-dos.
  3. Fokus wieder auf eine Aufgabe anstatt Multitasking
    Aufgaben nacheinander abzuarbeiten ist oftmals effektiver und schneller. Den Computer und das Smartphone in dieser Zeit einfach mal abschalten, um den Fokus auf die gerade wichtige Aufgabe zu halten.
  4. Routinen und Gewohnheiten etablieren
    Feste Routinen helfen uns dabei, Zeit zu sparen und den Tag effizienter zu gestalten. Vielleicht tut dir eine Morgen-, Mittags- oder Abendroutine gut. Aber ganz wichtig ist es auch, regelmäßige Pausen einzubauen, um Energie zu tanken. Und auch Zeitpuffer für Unvorhergesehenes.
  5. Aufgaben delegieren und auch mal NEIN sagen
    Erlaube dir, Aufgaben abzugeben, die nicht unbedingt von dir erledigt werden müssen. Delegiere im Privaten genauso wie im Beruflichen. Nein zu zu viel Arbeit zu sagen und sich Hilfe zu holen, ist keine Schwäche. Vielleicht kannst du sogar professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, zum Beispiel durch ein Coaching oder Unterstützung im Haushalt, um Zeit zu sparen.
  6. Digitale Entgiftung
    Reduziere deine Bildschirmzeit, egal ob am Fernseher, Smartphone, Tablet oder Computer. Und mache immer wieder mal bewusste Pausen von den sozialen Medien.
  7. Achtsamkeit und Meditation
    Tägliche Zeit für Meditationen und Achtsamkeitsübungen kann Stress abbauen, den Fokus verbessern und helfen, nicht nur gefühlt wieder mehr Zeit zu haben.
  8. Nicht sich selbst überfordern
    Setze dir realistische Ziele, gehe kleine Schritte in Richtung deines Ziels und sei liebevoll und nachsichtig mit dir. Nimm dir immer wieder Zeit für Selbstfürsorge und Entspannung.

Fazit
Zeit ist eine unserer wertvollsten Ressourcen, und es liegt an uns, sie weise zu nutzen. Um mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens zu schaffen, müssen wir bewusste Entscheidungen treffen. Wir dürfen Prioritäten setzen, effektives Zeitmanagement praktizieren und uns auf das Wesentliche konzentrieren.

Teile gerne deine Gedanken in den Kommentaren.
Konntest du etwas aus meinen Inspirationen mitnehmen? Oder hast du noch gute Ideen, wie du es schaffst, mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens zu finden?