Sie haben viele Namen. Man nennt sie auch die „Zwölften“, die „Wolfsnächte“ oder „Glöckelnächte“. Wahrscheinlich gibt es sogar je nach Brauchtum der jeweiligen Region oder des jeweiligen Landes noch einige Namen mehr.
Ihren Ursprung haben sie in den Kulturen der Germanen und Kelten. Und sie dienten früher wohl dem Zweck Geister und Dämonen abzuwehren. Und gleichzeitig auch eine wohlwollende Verbindung zu den guten Mächten der Natur, den Göttern und Geistwesen aufzubauen.
Für uns klingt es heute eher befremdlich, wenn wir an diesen Tagen nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr vor die Tür sollen oder keine Wäsche draußen auf die Leine gehängt werden darf, damit die Geister sich nicht darin verfangen. Man glaubte an die Geister der wilden Jagd, die ums Haus zogen und für Gerechtigkeit und Ausgleich sorgten und so stellte man die Regeln meist nicht in Frage. Auch Geistwesen wie Werwölfe, Alben, Naturgeister, Hexen und Dämonen waren für die Menschen zu dieser Zeit noch sehr greifbar. Genauso war es wichtig während der Rauhnächte auf die eigenen Träume zu achten um sie dann entsprechend zu deuten.
Aber zu Zeiten in denen es weder Fernsehen, Radio oder Internet gab und auch kein elektrisches Licht oder eine Zentralheizung waren die Rauhnächte auch eine wunderbare Möglichkeit die Gemeinschaft zu stärken. Man traf sich an diesen dunklen und kalten Tagen um die Zeit miteinander zu verbringen. Man lauschte den geheimnisvollen Geschichten der weisen Alten, betete und musizierte miteinander und genoss einfach die ruhige Zeit zusammen.
Woher die Rauhnächte ihren Namen haben ist nicht ganz geklärt. Vielleicht kommt die Silbe „Rauh“ vom mittelhochdeutschen Wort „ruch“, was soviel wie „wild“, „haarig“ oder „pelzig“ bedeutet. Dies passt ganz gut zu den auch heute noch statt findenden Perchtenumzüge, bei dem wilde mit Fellen behangene Gestalten durch die Gassen ziehen. Daher auch die „Wolfsnächte“. Oder auch „rouch“ was eher „räuchern“ bedeutet. Und gerade das Räuchern war und ist noch immer ein großer Bestandteil der Rauhnächte. Vielleicht spricht es ja aber auch ganz einfach nur die Qualität der „rauhen“ kalten und oftmals stürmischen Winternächte an.
Die „Glöckelnächte“ und die „Zwölften“ sind wohl eher kirchlich geprägt. Es sind eben die 12 heiligen Nächte der Weihnachtszeit und vielleicht auch dem Glockengeläut angelehnt, das dazu diente den Teufel fernzuhalten.
Die Rauhnächte sind eine Zeit des Übergangs. In den unterschiedlichen Kulturen gibt es verschiedene Ansichten wann die Rauhnächte genau statt finden. Manche meinen es gehören nur 4 Nächte dazu. Die Wintersonnwende (21. oder 22. Dezember), Weihnachten (24.Dezember), Silvester (31.Dezember) und die Nacht auf Heilig Drei König (vom 5. auf den 6. Januar).
Manche beginnen mit den Rauhnächten an der Wintersonnwende, manche an Weihnachten und andere am 1. Weihnachtsfeiertag. in Schweden beginnen die Rauhnächte sogar noch früher. Am 13. Dezember mit dem Luciafest.
In der Regel sind es 12 Tage. Sie entstehen aus der unterschiedlichen Dauer des Mond- und Sonnenjahres. Der Mond braucht von Neumond bis Neumond 29 1/2 Tage und diese mal 12 genommen ergibt 354 Tage. Das Sonnenjahr orientiert sich am gregorianischen Kalender und zählt in der Regel 365 Tage. Diese Differenz zwischen dem Mond- und Sonnenkalender beträgt 11 Tage, aber 12 Nächte und wurde als Zeit außerhalb der Zeit bezeichnet. Eine Zeit, die weder den Gesetzen der Sonne noch des Mondes unterworfen war.
Einfach eine magische Zeit
Und wenn du Lust auf mehr hast, dann lass dich doch mit meinem Kurs „Die Magie der Rauhnächte – neu belebt“ begleiten. Wir bringen das alte Wissen mit unserer jetzigen Zeit in Einklang.
Wenn ein neuer Kurs beginnt freue ich mich über eine Nachricht. LG Namaste
Liebe Carmen,
falls du Lust hast. Es beginnt wieder ein Kurs
Herzliche Grüße Sandra Kessel
Hallo Sandra, das ist eine wundervolle Webseite. Ich habe Sie schon so oft gelesen und finde sie immer wieder sehr schön.
Ganz toll geschrieben und sehr informativ und interessant.